Kinderbetreuung in Egelsbach – Ein professioneller Rückblick

Gastbeitrag von Heike Vetter

Unsere Gemeinde Egelsbach ist für mich ein lebenswerter Ort, der für Familien und Kinder viel zu bieten hat. Daran habe ich viele Jahre aktiv mitgewirkt und auf das Ergebnis bin ich sehr stolz.

In den letzten sechs Jahren, also der Amtszeit von Bürgermeister Tobias Wilbrand, waren wir nicht nur, aber vor allem in der Kinderbetreuung mit einigen unerwarteten Herausforderungen konfrontiert, die wir aber im Rahmen der Möglichkeiten gut gelöst haben. Von diesen Herausforderungen und dem Umgang damit möchte ich hier ein wenig berichten.

Es war auch vorher schon nicht ganz einfach, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Die erste große Herausforderung konnten wir zunächst fast unbemerkt kompensieren. Dadurch, dass ab August 2018 der Vormittag für die 3-6jährigen per Gesetz von Gebühren freigestellt wurde, stieg die Nachfrage für Betreuung im Nachmittagsbereich deutlich an. Es waren zwar nicht mehr Kinder in der Betreuung, aber die nachgefragten Stunden stiegen zwischen August 2018 und August 2019 um rund 60 %. Aufgrund der guten personellen Ausstattung und geschickter Einsatzplanung konnten wir diese zusätzliche Nachfrage zunächst weitestgehend abdecken. Allerdings schrumpfte dadurch unser Pool mit Springerkräften deutlich.

Mit voller Wucht traf uns dann ab 2020 die Corona-Pandemie. Die unklaren Infektionsrisiken und die sich ständig ändernden rechtlichen Verordnungen aus Bund und Land machten uns einen gut organisierten Umgang mit der Krise sehr schwer.

Aber unter der Führung unseres Bürgermeisters Tobias Wilbrand waren wir bei der Bewältigung der schwierigen Situation immer eine der am besten organisierten Kommunen. So war Egelsbach eine der ersten Kommunen, die sehr kurzfristig Coronatests für alle Mitarbeitenden und Desinfektionsmittel für die Gruppenräume organisieren konnten. Damit reagierte die Gemeinde sogar lange bevor der Kreis hier tätig wurde.

Wir stellten außerdem Schutzkleidung und Masken für das pädagogische Personal, CO2-Messgeräte und Luftreinigungsgeräte für die Gruppenräume und Lolly-Tests für die Kinder in ausreichendem Maß zur Verfügung. Des Weiteren organisierten wir Mitarbeitertests bei den Hausärzten und trafen uns regelmäßig zum Austausch mit den Leiterinnen der Einrichtungen und hielten engen telefonischen Kontakt mit dem Gesundheitsamt.

Hier merkte man, wie großartig sich Tobias Wilbrand für die Kinder und seine pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Pandemie einsetzte. Er unterstützte mich in jeglicher Weise bei der Durchführung und Beschaffung der Hygienemaßnahmen und den erforderlichen Umstrukturierungen in den Kindergärten und der Schulbetreuung, damit bei Verdachtsfällen nicht die ganze Einrichtung geschlossen werden musste. Aufgrund der Schließungen und Umstrukturierungen mussten auch viele, teils schwierige Elterngespräche geführt werden, bei denen mich Tobias Wilbrand aufgrund seiner Gesprächskompetenz und als Berater intensiv unterstützte. Er war im wörtlichen Sinne Tag und Nacht für uns erreichbar und keine Unterstützung war ihm zu viel. Er lamentierte nicht, sondern packte stets mit an. Dafür war und bin ich ihm sehr dankbar.

Schon während der Pandemie, aber zunehmend danach sahen wir uns mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert, mit der sich die umliegenden Kommunen schon seit ein paar Jahren auseinandersetzen mussten: dem extrem ansteigenden Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung. Für Tobias Wilbrand ist die Kinderbetreuung ein Kernanliegen und es war ihm sehr wichtig, hier weiterhin für ausreichende, qualitativ hochwertige Betreuungsangebote und ein ausreichendes Platzangebot in der Gemeinde Egelsbach zu sorgen.

Unsere Kindertagesstätten leisten seit Jahren hervorragende pädagogische Arbeit und haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu Bildungseinrichtungen entwickelt. Unter Berücksichtigung der alltäglichen Probleme unseres pädagogischen Personals und dem Bedarf der Egelsbacher Familien begannen wir als erstes damit, nach adäquaten Ausbildungsmöglichkeiten zu suchen. Wir verhandelten schon früh mit der Fachaufsicht im Kreis über eine Externen-Prüfung und schlossen mit allen Interessierten Verträge für die neu duale Piva-Ausbildung ab. Da das Land nur maximal 3 Ausbildungsplätze förderte, setzte Tobias Wilbrand durch, dass wir auch den vom Land nicht geförderten Kräften die Piva-Ausbildung ermöglichten. So konnte Tobias Wilbrand erreichen, dass die Gemeinde Egelsbach bedeutend mehr Fachkräfte in der Kinderbetreuung ausbildete, als je zuvor.

Des Weiteren setzten wir auf Fort- und Weiterbildungsangebote für unser pädagogisches Personal und unsere pädagogischen Hilfskräfte. Wir führten pädagogische Tage durch, ermöglichten Zusatzausbildungen in den Bereichen Sprache, Bewegung, tiergestützte Pädagogik und Schulkindbetreuung. Auch hier hatte Tobias Wilbrand immer wieder Ideen für neue Wege und unterstützte mich durch sein soziales und gesellschaftliches Engagement darin, die angedachten Vorschläge umzusetzen.

Trotz oberster Priorität konnte die Realisierung des Waldkindergartens, leider aufgrund behördlicher Vorgaben und dem hierfür erforderlichen Personal, nicht erreicht werden. Auch hier suchte Tobias Wilbrand den regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Behörden und schlug selbst mögliche Standorte vor, unter anderem auch in Absprache mit den Naturfreunden. Ein Weg zur Verwirklichung ist nun in greifbarer Nähe.

Da der Betreuungsbedarf der Familien nicht nach der Kindergartenzeit endet und eine steigende Nachfrage nach Schulbetreuungsplätzen besteht, hat Tobias Wilbrand durch sein Verhandlungsgeschick beim Kreis und Schulträger erreicht, dass die Gemeinde Egelsbach eine Containeranlage auf das Schulgelände stellen durfte, um so das Platzangebot in der Schulbetreuung auszubauen. Des Weiteren bemüht sich Tobias Wilbrand in Zusammenarbeit mit der Schule und der Leiterin der Schulbetreuung, Perspektiven und Handlungsoptionen für den Ausbau der Schulbetreuung auszuloten. Eine Konzeption wurde hierzu bereits erstellt.

Auch hier kommt Tobias Wilbrands Erfahrungsschatz und sein respektvoller Umgang mit allen Beteiligten der Gemeinde Egelsbach zu Gute, er steht stets zu seinem Wort und konnte alle Herausforderungen in der Kinderbetreuung mit viel Engagement und fachlicher Kompetenz meistern.

Ich möchte mich hier ausdrücklich für das Vertrauen in meine Arbeit, das er mir geschenkt hat, bedanken. All dies brachte mich zur Entscheidung, Tobias Wilbrand in seiner Kandidatur zu unterstützen.

Heike Vetter war fast 50 Jahre Mitarbeiterin der Gemeinde Egelsbach. Bereits während Ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin machte sie ihre Praktika in ihrem Heimatort. Als Erzieherin, Einrichtungsleitung, pädagogische Leitung und zum Schluss Fachdienstleitung Familie & Soziales, Schwimmbadbeauftragte und kommissarische Leitung des Fachbereichs Bürgerdienste hielt sie der Gemeinde Egelsbach über all die Jahre die Treue. Außerdem übernahm sie als Gleichstellungsbeauftragte Verantwortung. Sie blieb Egelsbach sogar noch über ihren Eintritt in die Rente erhalten, da der Fachbereich Bürgerdienste aufgrund mehrerer Renteneintritte sowie Schwangerschaften vor einem grundlegenden Umbruch stand und sie diesen Umbruch noch mit begleiten wollte. Für das Freibad engagiert sie sich bis heute.

Für die Wahlzeitung konnte Heike Vetter unter anderem dafür gewonnen werden, einen professionellen Rückblick auf ihren alten Arbeitsbereich, die Kinderbetreuung in Egelsbach, beizusteuern, denn es gibt in Egelsbach wohl kaum jemanden, der die Kinderbetreuung besser kennt als sie.