Wahlprogramm 2024 - 2030
Wahlversprechen 5: Ich mache Egelsbach alternative Mobilitätsangebote
Das Thema Verkehrswende war bereits bei der Erstellung des Leitbildes seit 2019 ein prominentes Thema. Am Ende wurde mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet und von der Gemeindevertretung beschlossen, dass in Egelsbach der Fokus auf einer besseren Balance zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern liegen sollte. Fuß- und Radverkehr sollen dafür gestärkt werden. Das Verkehrskonzept, das als Konsequenz von der Gemeindevertretung beauftragt und von der Hochschule Darmstadt erstellt wurde, hat für diese bessere Balance einige konkrete Vorschläge gemacht.
Zunächst stellen die Experten jedoch fest, dass Egelsbach sich nahezu ideal eignet, um die innerörtlichen Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. Es gibt in Egelsbach keine weit auseinanderliegenden Ortsteile. Die weitesten Strecken innerorts sind mit dem Fahrrad in weniger als 15 Minuten zurückzulegen. Es gibt kaum Durchgangsverkehr oder größere Steigungen.
Deshalb sollten vor allem die Angebote für den Radverkehr verbessert werden. Das Konzept schlägt ein Radwegenetz mit Haupt- und Nebenlinien vor, die Freigabe möglichst vieler Einbahnstraßen für den Radverkehr auch in der Gegenrichtung, den Umbau der Langener Straße zu einer Fahrradstraße und die Neuorganisation des Parkraums in der Rheinstraße. Außerdem werden Vorschläge für einen sichereren Übergang über die K168 an der Kreuzung Heidelberger Straße, sowie der verbesserten Verkehrsführung auf der Wolfsgartenstraße gemacht. Die Neuregelung am sogenannten Scharfen Eck ist bereits umgesetzt.
Da nach wie vor viele Menschen auf das Auto angewiesen sind, kann es jedoch nicht darum gehen, das Auto aus dem Ortskern zu verbannen. Allerdings sollen über sichere Verkehrsführung z.B. durch markierte Fahrradwege, bessere Abstellmöglichkeiten z.B. am Bahnhof und weniger Umwege, z.B. durch die Freigabe der Einbahnstraßen auch in Gegenrichtung für Radfahrende die Rahmenbedingungen für den Radverkehr verbessert werden, damit es attraktiver wird, soweit möglich, das Auto auch mal stehen zu lassen und sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg durch den Ort zu machen.
Außerdem soll bei der grundhaften Sanierung von Straßen darauf geachtet werden, dass ausreichend Raum für den Fußverkehr zur Verfügung steht. An vielen Stellen ist in Egelsbach der Bürgersteig für Kinderwägen, Rollatoren oder Rollstühle zu eng.
Die grundhafte Sanierung von Straßen ist dabei ein nicht unwesentlicher Bestandteil der Planung. Ich strebe an, in den nächsten Jahren möglichst eine Straße pro Jahr zu sanieren. Die Reihenfolge ergibt sich aus unserer Prioritätenliste über den Sanierungsbedarf der Verkehrswege.
Bereits die ersten Diskussionen rund um die Ergebnisse der Bestandsanalyse der Hochschule haben gezeigt, dass dieses Thema für einige Anwohner und Anwohnerinnen heikel und bisweilen auch emotional besetzt ist. Deshalb ist es für mich von entscheidender Bedeutung, dass bei der Planung von Straßensanierungen oder größeren Änderungen an der Verkehrsführung bzw. des Parkraums natürlich die direkt Betroffenen mit eingebunden werden. Ich kann nicht versprechen, dass wir alle Argumente berücksichtigen können, wir werden die Lösung aber im Dialog mit Anwohnerinnen und Anwohnern erarbeiten.
Für die Verkehrswende werden wir auch das Angebot für den ÖPNV deutlich verbessern. Die Grundidee des Hoppers finde ich dabei attraktiv. Jedoch wird der Hopper zurzeit noch massiv vom Bund gefördert. Wenn diese Förderung 2025 wegfällt, dann wird dieses Angebot nur dann bezahlbar bleiben, wenn entweder die Kosten deutlich gesenkt werden, oder ein anderer Fördermitteltopf gefunden wird. Darüber hinaus haben wir in den letzten Monaten gesehen, dass es bei steigender Nachfrage sehr schwierig wird, ein zuverlässiges Beförderungsangebot zu bekommen. Hier werden sicher noch Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Darüber hinaus werde ich mich dafür einsetzen, dass die weggefallene Busverbindung entlang der ehemaligen B3 bis Neu-Isenburg so schnell wie möglich durch die im Regionalen Nahverkehrsplan vorgesehene Express-Verbindung ersetzt wird. Langfristig halte ich nach wie vor ein Straßenbahnangebot auf der Schiene der ehemaligen B 3 von Neu-Isenburg über Egelsbach bis Darmstadt für erstrebenswert. Der Schienenstrang der heutigen S-Bahn ist durch den Tunnel zwischen Egelsbach und Langen leider bereits an seiner Kapazitätsgrenze angekommen.
Bereits massiv ausgebaut haben wir ja die öffentliche Lade-Infrastruktur für E-Fahrzeuge. Hier strebe ich an, noch eine Schnellladestation nach Egelsbach zu bekommen. Außerdem möchte ich in meiner zweiten Amtszeit einen weiteren Versuch starten, ein Car-Sharing-Angebot zu etablieren. Bisher haben potentielle Anbieter kein Interesse an dem vergleichsweise kleinen Ortsgebiet von Egelsbach gehabt.